Donnerstag, 16. November 2017

Der Alltag kehrte ein

Tag 50 in Australien
Ups, die Zeit vergeht doch schneller als gedacht.
Und nein, ich habe nicht viel geschrieben, allerdings habe ich ehrlich gesagt auch nicht viel gemacht.

Meine Haupttätigkeit der letzten 3 Wochen ist Arbeiten. Wie bereits im letztem Eintrag erwähnt hatte ich zwei Jobs in Aussicht, von welchen ich nun bei Melbourne Events Group angestellt bin.
Der Schwiegersohn meiner Gastfamilie ist dort Eventmanager und somit war es für mich sehr einfach in das Unternehmen reinzurutschen.
Meine Aufgaben beinhalten überwiegen Events aufbauen. Ob für Hochzeiten, Konferenzen oder andere Veranstaltungen. Der Ablauf ist immer der gleiche: Tanzfläche, oder nicht? Bühne – Ja oder Nein bzw. wo? Wie viele Tische? Welches Besteck und Deko? Und die Bar je nach Vorlieben des Kunden auffüllen.
Im Grunde keine schwere Arbeit, aber anstrengend bzw. die Anmeldung im Fitnessstudio (welches ich tatsächlich kurz vor Arbeitsbeginn getan habe) hätte ich mir sparen können. Denn die Arbeit verlässt man doch überwiegend verschwitzt.
Jedenfalls bringt das fürs erste Geld ein, obwohl der lange Arbeitsweg schon nervig sein kann. Ich hatte ursprünglich gesagt, der Weg dauert 40 Minuten. Da lag ich ziemlich falsch. Mein Weg dauert zwischen 60 – 90 Minuten, je nach Veranstaltungsort, wobei ich zu 90 % zum weiter entfernteren Ort muss.

Viel mehr als arbeiten habe ich letztendlich nicht gemacht. Ich scrolle gerade durch meine Bilder auf meinem Handy und traurigerweise wirklich nichts Interessantes. Und das ist momentan ein wenig mein Problem. Ein Alltag kehrte ein. An meinen freien Tagen widmete ich mich dem Sport, der Familie oder Malerei.
Aber nichts wirklich, dass ich nicht auch in Deutschland hätte machen können.
Ich habe wirklich schöne Tage, ich habe mich auch schon mit alten Freunden getroffen, aber das Wahre ist es bisher nicht. Ich brauche dringend einen Tapetenwechsel. Momentan fühlt es sich noch so an, als wäre ich in der zweiten Runde meines Schüleraustausches und habe damit meine Selbstständigkeit irgendwie aufgegeben und befinden mich jetzt in dem Prozess herauszufinden, was ich mir von diesem Auslandsaufenthalt erhofft habe und wie ich das erreiche. Aber ich denke, das ist wohl möglich ein Teil der Erfahrung.

Ich habe tatsächlich viele Pläne für die nächsten Monate, aber bis Mitte Dezember ist mein Terminkalender noch recht leer. Mein Freund wird dann im Dezember zu Besuch kommen und ich denke, wir beide wären enttäuscht, wenn ich bis dahin nichts gemacht hätte, als zu arbeiten und auf ihn zu warten.
Somit muss ich mich wohl der Herausforderung stellen andere Backpacker-Freunde zu finden oder alleine kleine Trips zu unternehmen. Ich hatte mich tatsächlich schon mit ein paar Mädchen verabredet, doch das fiel durch meine eher unpraktische Wohnsituation, außerhalb der Stadt, ins Wasser.
Jedenfalls muss ich mir dafür etwas einfallen lassen. Für die kommende Woche bin ich, aber erstmal gut mit der Arbeit bedient und werde Dienstag bis Sonntag durcharbeiten, worüber mein Konto sich sehr freuen wird.
Wobei ich noch hinzufügen muss, dass ich bei meinem Glück mein Portemonnaie verloren habe bzw., da es nicht mehr auffindbar ist, wohl möglich geklaut worden ist. Ehrlich gesagt waren nicht mehr als 4 Dollar drin, allerdings alle meine Bankkarten, sowie Personalausweis, Krankenkarte und ganz blöd mein Führerschein. Womit letzteres bedeutet, dass ich mir das Autofahren in Australien jetzt wohl abschminken kann. Ich besitze zwar noch einen internationalen Führerschein, welcher aber ohne richtigen Führerschein nicht gilt. Letztendlich bin ich mir nicht bewusst, wie die australische Rechtssituation beim Autofahren ohne richtigen Führerscheinnachweis ist, aber ich schätze mal eher negativ. (und leider muss man für einen neuen Führerschein persönlich in Deutschland sein, also tschüss zum Autofahren)

Das sollte soweit alles zu meinem Leid sein. Das ist wahrscheinlich nicht der positivste Eintrag, aber definitiv ehrlich. Aber wie sagt man so schön – aller Anfang ist schwer – so wohl auch das zweite Mal Australien.
Allerdings habe ich sehr aufregende Zukunftspläne, auf die ich mich sehr freue. (Weihnachten und Silvester mit meinem Freund, Sydney, mehr der Ostküste und ganz wichtig: Teile Süd-Ost-Asiens)
bis dahin, bin ich zuversichtlich, dass ich noch gute Beschäftigungen finden werde.






Mittwoch, 4. Oktober 2017

Australien: Runde 2

2 Jahre sind vergangen und hier sitze ich wieder im schönen Down Under.
Am 25.09.17 um 21:35 ging meiner Flieger zurück ins altbekannte Melbourne. Diesmal mit mehr Erfahrung und einem Arbeitsvisum im Gepäck.

Ich hab dieses Jahr mein Abitur bestanden und es war ein ziemliches hin und her was als nächstes kommt. Doch offensichtlich hat es mich wieder hier her verschlagen. Nun bin ich schon seit einer Woche hier und es ist Zeit diesen Blog wieder zu aktualisieren. So kann man in Zukunft wieder Fotos und Updates zu meiner Reise lesen.
Ich bin momentan bei meiner letzten Gastfamilie vom letzten Jahr: Familie Cross. Das hat sich einfach am besten ergeben, da sie mich letztes Jahr in Deutschland besucht hatten und ich toll mit ihnen zurecht komme. Ich bin ihnen sehr dankbar, dass sich mich einfach so wieder aufnehmen und mir so viel helfen.
Ich bin mit zwei Freunden hergekommen, die hier momentan auch unterkommen und welche jetzt viel Hilfe von meinen Gastelten bekommen, besonders zum Thema Autokauf. Sobald sie eins haben werden sie mich verlassen, um auf eigene Faust Australien zu erkunden und wer weiß, wo wir uns wieder treffen.
Mein Plan, soweit man das einen Plan nennen kann, ist einen Job zu finden, um mir immer mal wieder eine kleine Reise leisten zu können. Soweit sieht das sehr gut aus. Ich habe zwei Jobs in Aussicht, die beide durch Kontakte meiner Gasterltern enstanden.
Einmal wäre das ein Kellnerjob bei Events, wie Hochzeiten oder andere Veranstaltungen. Dieser Job wäre in der Innenstadt, also ca 40 min. Zugfahrt entfehrnt. Der Schwiegersohn der Familie ist Eventmanager und könnte mich da einschleusen, da besonders jetzt im Frühling viel los sein wird.
Die andere Möglichkeit wäre als Kellnerin in einem Café in Canterbury, welche auch ein Vorort von Melbourne ist, nur ein wenig näher an der Stadt und ca. 20 min. entfernt. Da bin ich mir aber noch nicht sicher, ob die wirklich gerade jemanden suchen und würde das auch erst in 2 Wochen erfahren, da die Besitzer im Urlaub sind. Der große Vorteil darin, wäre dass ich immer mal wieder aufhören und wieder kommen kann, falls ich verreisen sollte.

Somit gucke ich wohl eher weiter nach Café-Jobs, da ich denke das wäre auch von den Zeiten her einfacher. Besonders, da ich auf den Zug angewiesen bin.

Aber dazu mehr in der Zukunft, soweit genieße ich noch Frei zu haben. Mit den beiden Jungs, mit denen ich hergereist bin, endecke ich die Stadt aufs Neue. Darunter das MCG, Southbank, State Libary of Victoria und Queen Victoria Market.
In den letzten Tagen haben wir eine schöne Wanderung in den Dandenong Ranges gemacht, welche die Bergreihe ist, die an die östlichen Vororte grenzt. Dort ist uns sogar ein Mutterwallaby mit ihrem Baby begegnet. Anschließend haben wir Kakadus mit der Hand gefüttert.

Heute war ich auch das erste Mal wieder beim Rotary-Meeting, worauf ich mich sehr gefreut habe, endlich alle Mitglieder wieder zu treffen. Und es war wirklich als wenn kein Tag vergangen wäre seit ich das letzte Mal dagewesen bin. Alle haben mich herzlich begrüßt und in den nächsten Tagen folgen dann wohl ein paar Wiedersehen-Dinner mit ehemaligen Gastfamilien.
Aber erstmal gehts für die Jungs und mich wieder mit der Gastfamilie nach Phillip Island, wo bereits mein Bruder, Cousin und ich Kängurus gestreichelt und die Piguine auf dem Weg vom Wasser in ihre Verstecke beobachtet haben.

Fotos folgen noch..